Mitgliedschaft im Deutschen Riga-Komitee

Am 23. Mai 2000 empfing Bundespräsident Johannes Rau, in diesem Amt zugleich Schirmherr des Volksbundes, Repräsentanten von 13 deutschen Großstädten. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge gründeten sie in Berlin im Beisein von Vertretern der Städte Riga und Wien das „Deutsche Riga-Komitee“.

Dieser in Europa einzigartige erinnerungskultureller Städtebund, dem auch Brünn, Prag, Riga, Theresienstadt und Wien angehören, hat die Aufgabe, an die über 25.000 jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu erinnern, die in den Jahren 1941/42 aus ihren Städten nach Riga deportiert und in ihrer überwiegenden Zahl im Wald von Bikernieki ermordet wurden. Das Deutsche Riga-Komitee fühlt sich in seiner Arbeit auch den mehr als 26 000 lettischen jüdischen Opfern des Rigaer Ghettos verbunden, die am „Rigaer Blutsonntag“ (30.11.1941) und in den Tagen danach in Rumbula ermordet wurden, damit die aus dem Deutschen Reich deportierten Menschen dort eingepfercht werden konnten.

Erste Aufgabe war die Errichtung einer würdigen Gräber- und Gedenkstätte für die Opfer. Die Anlage im Wald von Bikernieki wurde am 30. November 2001 eingeweiht, genau am 60. Jahrestag des „Rigaer Blutsonntag“ und 60 Jahre nach Beginn der Deportationen aus Deutschland.

Das Deutsche Riga-Komitee ist inzwischen auf über 79 Städte angewachsen (Stand 03/2024).

Die Gemeinde Südlohn trat am Donnerstag, dem 18. Oktober 2018, offiziell als 59. Mitgliedskommune dem Deutschen Riga-Komitee bei.

Damit möchte die Gemeinde nicht nur ihre Verbundenheit zu den ehemals seit 1804 im Ortsteil Südlohn lebenden jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zum Ausdruck bringen, sondern auch einen Beitrag dazu leisten, dass die insges. 12 Südlohner Juden, die im Dezember 1941 in das Ghetto in Riga verschleppt und dort in den Wäldern von Bikernieki Opfer des Holocaust wurden, nicht in Vergessenheit geraten.

Insgesamt sind bekanntlich 20 ehemalige Südlohner Juden durch die Nationalsozialisten ermordet worden.

Weitere Informationen unter: www.riga-komitee.eu